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Frühe Wertschätzungen

Über Jahrtausende empfanden die Menschen die vom ungebändigten Donaustrom geprägte Flusslandschaft zwischen Wiener und Hainburger Pforte vermutlich vor allem als bedrohliche Wildnis. Diese zu zähmen war stets ein Wunschtraum. Es dauerte bis ins spätere 19. Jahrhundert, bis die technischen Mittel zur Verfügung standen, die Donau über ihren gesamten Verlauf dauerhaft zu regulieren und das Marchfeld von der Bedrohung durch Katastrophenhochwässer zu befreien.

Trotz aller Gefahren die von ihm ausgingen wurde der Donaustrom mit seiner Aulandschaft aufgrund der vielfältigen Ressourcen, die er nahezu unerschöpflich bereitstellte, auch geschätzt: er bot Fisch im Überfluss, Brenn- und Bauholz und reiche Jagdgründe. Die Donau war verbindender Verkehrsweg und trieb Schiffmühlen an. Zur Römerzeit stellten ihre schwer durchdringbaren Auen eine willkommene Barriere gegen das Siedlungsgebiet der germanischen Stämme außerhalb des Imperiums dar.

Erste Wertschätzungen des Naturraums der Donau-Auen und seiner biologischen Vielfalt in Form wissenschaftlicher Abhandlungen sind uns erst aus dem späteren 19. Jahrhundert überliefert. Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Auenwildnis auch in belletristischer Literatur gewürdigt. Schließlich führte die Einsicht, dass die Natur am Strom nicht nur aus Sicht von Nutzungsinteressen erhaltenswert ist, zu ersten Schutzgebietsausweisungen.